Alvar C.H. Freude

Diplom-Kommunikations-Designer (FH)
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PROJEKTE IM NETZ

WICHTIGER HINWEIS: Die Angaben hier beschreiben im Wesentlichen alte Sachen! Eine Kurzzusammenfassung zu meiner Tätigkeit findet sich auch auf der Startseite.

Seit 1992 bin ich in Online-Netzwerken wie dem MausNet aktiv, seit 1996 entwickle ich Web-Applikationen. Es folgt eine Auswahl meiner nichtkommerziellen Online-Projekte:

Assoziations-Blaster

Der Assoziations-Blaster, seit 1998 entwickelt zusammen mit Dragan Espenschied, ist ein interaktives Textnetzwerk mit automatischer Verlinkung in Echtzeit. 1999 wurde der Assoziations-Blaster auf den Baden-Württembergischen Literaturtagen mit dem 1. Ettlinger Internet-Literaturpreis ausgezeichnet.

In der Zwischenzeit ist der Blaster eine Institiution der deutschsprachigen Internet-Literatur-Szene. Die Nutzergemeinschaft hat bereits über 350 000 Texte zu über 25 000 Stichwörtern verfasst, aktuelle Details in der Statistik. Der Blaster ist wohl Deutschlands größtes nichtkommerzielles Online-Projekt.

Wie er funktioniert und warum wir den Assoziations-Blaster gemacht haben, kann man unter anderem nachlesen in einem Interview mit Roberto Simanowski in dichtung-digital oder im Artikel Connect Everything With Everything von Tilman Baumgärtel in eyestorm.

Mittels des Web-Blasters lässt sich jede beliebige Webseite durch den Assoziations-Blaster und seine Datenbank jagen: Wörter, die auch im Blaster als Stichwörter auftauchen, werden auf der entsprechenden Seite dann wie beim normalen Blaster in Echtzeit zu einem Verweis zu einem zufälligen Text des entsprechenden Stichworts. So auch diese Seite.

Der Blaster läuft auf der technischen Seite nahezu unverändert seit Frühjahr 2000.

Verwendete Technologien

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insert_coin

insert_coin – Verborgene Mechanismen und Machtstrukturen im freisten Medium von allen, lautet der Titel meiner Diplomarbeit, die ich zusammen mit Dragan Espenschied erstellt habe.

Ist das Internet kontrollierbar? Ist es frei? Ist Inhaltsfilterung und -Manipulation möglich und wenn ja: wird sie von den Betroffenen entdeckt? insert_coin gibt Antworten: durch die zunehmende Kommerzialisierung verliert das Internet immer mehr seiner Freiheit und Innovationskraft. Das Experiment kommt zu dem erschreckenden Ergebnis: Manipulation und Zensur sind möglich und werden praktisch nicht entdeckt.

Mit Filter zum selber ausprobieren.

Umfangreiche theoretische und praktische Arbeit zum Thema Zensur, Manipulation und Kontrolle im Internet.

insert_coin wurde ausgezeichnet mit dem \\internationalen medien\kunstpreis 2001 des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe (ZKM) sowie des Südwestrundfunks (SWR).

Weitere Infos gibt es auch im Interview »Internet wird eben als Konsum-Medium angesehen« mit Marko Schacher. Sowie im Vorwort zu insert_coin und der Preisträger-Datenbank des SWR.

Verwendete Technologien

  • Sowohl das selbstentwickelte Content-Management-System der Website als auch der Filter-Proxy wurden in mod_perl, der in den Apache Webserver integrierte Programmiersprache Perl, unter Zuhilfenahme diverser Module entwickelt.
  • Als Datenbanksystem kommen sowohl MySQL als auch PostgreSQL zum Einsatz.
  • Betriebssystem: Anfangs Linux, nun FreeBSD

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Informationsfreiheit

»Erklärung gegen die Einschränkung der Informationsfreiheit« mitsamt Unterschriftenliste

Zusammen mit weiteren Initiatoren habe ich im Rahmen der Internet-Initiative ODEM eine Unterschriftenliste ins Leben gerufen, um so gegen die in Nordrhein-Westfalen von der Bezirksregierung Düsseldorf testweise erlassenen Sperrverfügungen gegen zwei ausländische Websites zu protestieren. Wie Düsseldorfs Regierungspräsident Jürgen Büssow bestätigte, handelt es sich um ein Versuchsballon, um später alle »nicht zulässigen« Webseiten aus dem Ausland zu sperren – die Rede ist von 6000 bis 50000 Websites.

Erstunterzeichner der »Erklärung gegen die Einschränkung der Informationsfreiheit« sind hochkarätige Experten in Sachen Internet- und Medienkompetenz, darunter die »Reporter ohne Grenzen«, der Bundestagsabgeordnete und Internet-Experte der SPD-Fraktion Jörg Tauss, Grietje Bettin, medienpolitische Sprecherin von Bündnis 90 / Die Grünen, Wolfgang Kleinwächter, Professor für internationale Kommunikationspolitik an der University of Aarhus (Dänemark) und Andy Müller-Maguhn, europäischer Vertreter im ICANN-Direktorium (auch als »Internet-Regierung« bezeichnet).

Materialsammlung zum Thema

Da das Thema sehr komplex und für aussenstehende nur schwer durchschaubar ist, habe ich zusammen mit Unterstützung diverser Netz-Prominenz eine umfangreiche Materialsammlung (PDF) herausgegeben, in der die Thematik ausführlich beleuchtet wird. Darin kommen sowohl die Bezirksregierung Düsseldorf als auch ihre Kritiker zu Wort. Der juristische, technische und gesellschaftspolistische Hintergrund wird aus verschiedenen Sichtweisen beleuchtet. Zudem gibt es eine Einführung in das Vorgehen der Bezirksregierung.

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FreedomFone

Endlich: FreedomFone (vormals: TeleTrust.info) bietet ungefilterte und authentische Informationen aus dem Internet. Direkt und Live am Telefon! Unter der Telefonnummer (01 90) 70 60 98 können Sie sich beliebige Inhalte aus dem Internet (WWW, Usenet, MUDs, IRC, ...) vorlesen lassen – für sagenhafte 1,24 € pro Minute!
FreedomFone springt damit freudig in den von der Bezirksregierung Düsseldorf neu geschaffenen Markt für zensierte Informationen.

Wie unschwer zu erkennen ist, ist FreedomFone eine Satire auf den Versuch der Bezirksregierung Düsseldorf, in Nordrhein-Westfalen »nicht zulässige« Webseiten zu »sperren«. Eine Gemeinschaftsproduktion von Dragan Espenschied, Andreas Milles und mir.

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OmniCleaner

Im Internet ist es heute gefährlicher denn je. Terroristen koordinieren ihre Aktionen über E-Mail, politische Extremisten verbreiten Propaganda über das WWW, skrupellose Geschäftemacher überfluten unschuldige Kinder mit Pornografie, Raubkopierer und Hacker stören den friedlichen und fairen Handel im Internet (e-Commerce).

Im Informationszeitalter wird Information zur vernichtenden Waffe. Durch das Internet strömt täglich eine Unmenge an potentiell gefährlicher Information. Bisher schien das Internet unkontrollierbar, Gesetzgeber und besorgte Eltern sahen sich hilflos einem grenzenlosen, ungeordneten Datensystem gegenüber:

Die einzigartige OmniCleaner-Technologie verändert die Struktur des Internets und macht die Datenströme kontrollierbar. Der OmniCleaner ermöglicht es den zuständigen Stellen (Eltern, Schulrektoren, Medienaufsichtsbehörden, Polizei), sich in ihrem Zuständigkeitsbereich an die »Spitze« des Internets zu stellen und alle Datenströme sicher und einfach zu kontrollieren.

OmniCleaner entstand im Rahmen der Online-Ausstellung Kingdom of Piracy und wurde beim Ars Electronica Festival 2002 ausgestellt und dort zusammen mit insert_coin massiv eingesetzt ...

Selbstverständlich ist der OmniCleaner voll einsetzbar. Auch wenn er wiederum eine Satire ist. Eine Gemeinschaftsproduktion von Dragan Espenschied, Andreas Milles und mir.

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UNO-Weltgipfel

2003 bis 2005 Mitarbeit im Deutschen Zivilgesellschaftlichen WSIS-Koordinierungskreis. Der WSIS ist der World Summit on the Information Society, der UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft. Erstellung der Website des Koordinierungskreises, Pressearbeit und Teilnahme am Gipfel 2003 in Genf als Vertreter der Zivilgesellschaft.

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WEN WÄHLEN?

Web-Projekt zur Bundestagswahl 2005 und 2009: WEN WÄHLEN? Das Projekt bietet jedem Internet-Nutzer die Möglichkeit, sich über die Kandidaten zur Bundestagswahl zu informieren und vergleichen. Es ist überparteilich und neutral.

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Arbeitskreis gegen Internet-Sperren

2009: (Mit-) Gründer des Arbeitskreises gegen Internet-Sperren und Zensur. Dieser spricht sich gegen Internetsperren aus und fordert eine effektive Bekämpfung von Kindesmissbrauch anstatt einer Symbolpolitik, die nur das Wegschauen fördert, den Opfern nicht hilft und dafür eine Infrastruktur einrichtet, die Grundrechte der Allgemeinheit einschränkt.

Allgemeines

Allgemeine Informationen zu älteren Projekten finden sich in den »Lektionen in NetArt 12«, in einem Telepolis-Artikel sowie in der ODEM-Tour.

Übrigens: Spammer sind dumm. Meistens. Daher fallen sie auch auf sowas wie »Adresskauf: E-Mail-Adressen kaufen, sammeln, downloaden« herein.

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